Kuh - Sturz im Melkstand
Auf meiner Facebook-Seite habe ich schon von meiner bezaubernden Begegnung mit eben dieser Kuh erzählt.
Zugegeben es war die erste Behandlung einer Kuh. Eine Premiere. Aber auch ein lange gehegter Traum. Es mag sich makaber anhören und sie zum Schmunzeln bringen, aber solche Träume gibt es.
Und diesen Traum zu erfüllen war ganz einfach. Ich musste mich nur ins Auto setzen und losfahren.
Gesagt, getan. Ich bin fast 1 Stunde gefahren bis ich da war. Diese Erfahrung war jede Minute wert.
Die Kuh war schon zum 2. Mal im Melkstand gefallen. Beim 2. Mal kam sie alleine nicht wieder auf die Beine, weil sie eine Grätsche gemacht hat. Die Beine quasi in die Stellung von einem Frosch gebracht. Für mich hieß das, dass sie die ganzen Muskeln, Sehnen und Bänder überdehnt hat. Sie musste mit der Beckenzange angehoben werden. Das ist nicht der Optimalfall, weil auch die Beckenzange kann unangenehm sein.
Das Schätzchen war tragend und stand isoliert auf einem Stück Wiese. Sie stand wie ein Ziegenbock. Alle Beine waren unter den Körper gezogen, um den Rumpf zu stabilisieren. Sie wackelte so vor sich hin. Da Kühe in der Regel nicht viel angefasst werden, war sie erstmal recht skeptisch.
Außerdem kann man nicht mal einfach schnell ein Bein anheben, wie bei einem Pferd. Ich behandelte die Kuh ausschließlich Cranio-Sacral. Der Liquor des Cranio Systems verläuft von Kopf bis Kreuzbein und besitzt einen eigenen Puls. Um einen Fluss vom Liquor zu erzielen, müssen die Schädelnähte gelöst werden. Zudem Wirbelsäulenblockaden entfernt und das Becken in eine physiologische Haltung gebracht werden. Im Großen und Ganzen waren das genau die Abteilungen, die nicht physiologisch funktionierten und gelitten hatten.
Ich tastete mich langsam zum Becken, löste Verklebungen, Verspannungen und tastete mich weiter vor Richtung Kopf. Ich behandelte die komplette Wirbelsäule bis zum Brustkorb. Dann zog ich einen Ast vom Blasenmeridian, um das Becken zu stabilisieren und es in jede Richtung zu bewegen.
Das tolle an dieser Behandlungsmethode ist, dass sie total sanft ist. Sie tut nicht weh und es sieht aus als ob man nur die Hand auflegt. Man muss bei sowas auf die Kleinigkeiten achten. Die Kuh fing an sich neu auszurichten. Die Hinterbeine standen wieder parallel zueinander und im richtigen Winkel. Sie waren nicht mehr unter den Bauch gezogen. Die Kuh fing wieder an zu Atmen. Der Atem ging durch den ganzen Körper. Die Vorderhand zog mit Behandlung des Brustkorbs nach.
Um ganzheitlich zu arbeiten und das ganze System wieder auszurichten, musste ich allerdings noch den Kopf behandeln. Und dabei fing sie an wiederzukäuen. Sie entspannte komplett, weil sie gemerkt hat, dass ich ihr einfach nur helfen wollte. So ein großes Lob von so einem sanften Tier.
Zum Schluss der Behandlung war sie stabil, lief wieder normal, durfte aber bis zur Geburt mit einer Kuhfreundin auf der Weide laufen.
P. S. Auch wenn es "nur" eine Milchkuh war, mir hat es viel bedeutet ihr zu helfen und der Besitzer hat sich auch gefreut, dass ihr geholfen wurde. Ich liebe Kühe.