Kerstin Schäfer

Ganzheitliche Tierphysiotherapie & -osteopathie



Katze - Nervenschädigung durch Trauma

Befassen wir uns kurz mit der Frage "Was ist ein Trauma?"

Ein Trauma ist eine äußerliche Ursache, die zu geistigen oder körperlichen Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Verhaltensänderungen führt, z. B. ein Sturz, ein Schlag, ein Tritt.

In diesem Fall hat ein junger Kater versucht durch ein auf Kipp gestelltes Fenster in die Freiheit zu entkommen. Zu seinem Glück hat man ihn schnell gefunden und zum Tierarzt gebracht. Und er hatte noch mehr Glück, es blieb bei einer vorübergehenden Nervenquetschung.

Quetschungen und Prellungen sind meist langwierig. Ich gehe immer von mindestens 6 Wochen aus. Das eine Hinterbein war komplett gelähmt, das andere konnte sich etwas bewegen. Der Kater war in Einzelhaft in einem Käfig, damit er sich nicht noch mehr Verletzungen zuziehen konnte und war durch den Tierarzt medikamentös eingestellt und kurz vor einem Umzug in eine andere Stadt. Ich musste also vorbereiten bis die Tierphysiotherapeutin in der nächsten Stadt übernehmen konnte.

Zuerst prüfte ich also die Reflexe und behandelte dann die Vorderhand, die durch die vorübergehende Lähmung überlastet war. Ich regte die Hinterbeine durch sanftes, passives Bewegen an. Gab dies auch als Hausaufgabe.

Insgesamt war ich 4 Mal da und mit jeder Behandlung wurde es besser. Ab der 2. Behandlung konnten wir ihn schon aufrichten und kurze Zeit mit Stützen auf Kunstrasen stellen. So regten wir die Propriozeptoren an zu arbeiten. Propriozeptoren sind Rezeptoren in Muskeln, Gelenken, Sehnen, die permanent dem Gehirn melden wie die Gliedmaße stehen oder wie der Körper sich im Raum befindet. Bei der 4. Behandlung konnte der Kater sogar schon eigenständig stehen und kurze Strecken laufen.

Weitere 4 Wochen später kam ein Video, in dem der Kater fast völlig genesen war. Nur das ehemals komplett gelähmte Bein rutschte noch ein wenig zur Seite in der Bewegung.

P. S. Durch kleine Dinge kann man viel erreichen. Der Kater hat es bewiesen.