Kerstin Schäfer

Ganzheitliche Tierphysiotherapie & -osteopathie



Hund - Luxation Brustwirbelsäule TH6

Notruf in der Praxis. Ein 1-jähriger kleiner Hund, kurzschnäuzige Rasse mit Luxation des 6. Brustwirbels. Keine Reflexe mehr vorhanden in den Beinen. Inkontinent. Schmerzen. Das Röntgenbild gab der Tierärztin Anlass zur Sorge, da die Tierklinik eine OP ausgeschlossen hat.

Ursache: Keilwirbel - ein von der Norm abweichender Wirbel.

Letzte Chance Tierphysio und -osteo! Sollte keine Besserung erfolgen, würde der Hund eingeschläfert werden.

Ich hatte noch nie einen Wirbel wieder "eingerenkt", aber ich wollte es versuchen.

Viele Menschen benutzen den Begriff "ausgerenkt" im falschen Zusammenhang. So ist eine Muskelblockade, die einen Wirbel schief zieht, keine Luxation. Eine Luxation bedeutet, dass zwei oder mehr gelenkbildende Knochen keinen Kontakt mehr zueinander haben. Schaut auf das Röntgenbild. Wir sprechen hier von einem Keilwirbel, der einfach nach oben rausgerutscht ist. Das Rückenmark wird dadurch abgequetscht. Die Wirbel vor und hinter dem Keilwirbel lassen keinen Platz mehr für den luxierten Wirbel.

90 Minuten hat es gedauert diesen Keilwirbel wieder an Ort und Stelle zu bekommen. Irgendwann sagte es einfach "knuck" und die Reflexe kamen zurück. Es hat allerdings noch ca 1 Woche und mehrere Behandlungen gedauert bis der Junghund wieder wackelig laufen konnte und noch länger bis er wieder gefressen hat. Im Wirbel TH6 interveniert der Nerv für den Magen.